Euler

Niemand weiss, wie Euler wirklich heisst. Auch er selbst nicht. Seine Bekannten, die im selben Haus wohnen wie er, nennen ihn so. Es liegt nicht an einer mathematischen Begabung. Es liegt eher an seinen Augenringen.

Geboren ca. 1961 in Eisgarn im Waldviertel (Niederösterreich). Vater: Arzt. Mutter: Gesellschaftsdame. Der Vater experimentierte viel im Keller. Er hatte ebenfalls starke Augenringe. Die Mutter gab Gesellschaften. Euler wollte bei diesen glanzvollen Ereignissen gerne mithelfen, wurde aber zum Spielen in den Wald geschickt. Tiefe Beziehung zum Wald. Und zu den Waldviertler Wackelsteinen.

Studium der Moose. Ab 1980 Ernährung ausschliesslich von Moosen. An der Universität ins Abseits gedrängt. Forschungen. Über ein Experteninterview gelangt Euler Ende der 80er-Jahre zu einem österreichischen Privat-Fernsehsender und erhält eine Nachtsendung. Will die Gelegenheit ergreifen, seine Arbeiten u.a. über Moose, Fieberkrankheiten im Mittelalter, Seltene Erden oder das Blinzeln zu verfeinern und der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Der Sender hatte andere Ideen. Welche, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Euler gerät unter Druck. Der Sender gerät in Finanzprobleme. Anfang der 00er-Jahre vermutlich Rausschmiss. Jedenfalls taucht Euler plötzlich in der Schweiz auf. Er weiss bis heute nicht, wie er dorthin gekommen ist.

Seither unbekannter Wohnsitz. Es scheinen aber noch andere Männer dort zu wohnen. Manche von denen erinnern Euler an die Waldviertler Wackelsteine. Zugleich hart und instabil. Euler schreibt Gedichte.

Zu Alter Egos
Und zu Eulers Filmen etc.