Eine Auswahl aus Eulers Papierstapel
Kanapee
Und die Superzahl
Der Magus
Muli
Ode an das Smartphone
Eines Abends, 2003
Land der Spinnen
Mitreden
Das könnte gut klappen (Wie ein Traum)
Zurück zu Alter Egos Und zu Eulers Filmen
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Kanapee
Komm zu mir auf mein rosa Kanapee
Auch die Schale mit Früchten steht bereit
Zünd die Kerze an und nimm noch Tee
Mach Dich breit, Du hast Zeit hier zu zweit
Schau, ganz rechts auf dem rosa Kanapee
quillt die Polsterung hervor durch den Schlitz
wo der Dolch tief hineingedrungen ist
Irgendein Idiot baute Mist
Schau, da vorn, vor dem rosa Kanapee
liegt die Stadt wie sie glitzert und lacht
Ihre Lichter spiegeln sich im See
Sag ganz sacht dieser Pracht gute Nacht
Und sag nicht Sofa zu dem rosa Kanapee
denn das fängt seine Würde nicht ein
Seinen Adel, der blass geworden scheint
als hätt‘ es achthundert Jahre geweint
Gib mir Deine Hand
Reich‘ mir die Hand
Wir beschauen Deine Hand
Wir ehren Deine Hand
Diese Lichter vor dem rosa Kanapee
sind in grosse Quadrate gefasst
Schimmern sicher und warm durch das Glas
Eingeschlossene Welten sind das
Es weint sich gut auf dem rosa Kanapee
Und ich züngle um Dich wie ein Molch
und die Tränen sind heiss wie der Tee
Dieser Wicht mit dem Dolch, war das ich?
Gib mir Deine Hand
Ich liebkose Deine Hand
Wir machens mit der Hand
Wir ehren Deine Hand
Schau, ich zeig Dir wies geht
Nimm den Dolch und stoss zu
Durch den Stoff, so ists gut
Er wird reissen im Nu
Und die Polsterung quält
sich heraus an die Luft
wo der Wind eisig weht
wo nur Du mich verstehst
wo ich weiss, was ich tu
Noch ein Stich ins Kanapee
Die Befreiung bist Du
Die Befreiung bist Du
Die Befreiung bist Du
Die Befreiung spürst Du
Komm zu mir auf mein rosa Kanapee
Auch die Schale mit Früchten steht bereit
Zünd die Kerze an und nimm noch Tee
Mach Dich breit, Du hast Zeit hier zu zweit
Und die Superzahl
Drei
Fünfzehn
Sechzehn
Einundzwanzig
Neununddreissig
Zweiundvierzig
Und die Superzahl
Und die Superzahl
Das ist die beste Zahl
Ja, die Superzahl
Elf
Zwanzig
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Vierzig
Neunundvierzig
Und die Superzahl
Und die Superzahl
Gib Dir die Superzahl
So eine Götterzahl
Ich hatte sie alle
Ich hatte sie alle
Ich hab sie gewusst
Ich habe sie richtig
Ausgesorgt hab ich
Ich hatte sie alle
sogar die Superzahl
Meine Lieblingszahl
Die grosse Superzahl
Hörst Du, Onkel Theo?
Ich habe sie alle
Jetzt spielt es Granada
Ich habe sie alle
Onkel Theo, Du Flasche
Priemschitz, Sie Arschloch
Bis hin zur Superzahl
Ihr Haufen Verbrecher
Acht
Neun
Zwölf
Vierunddreissig
Sechsunddreissig
Vierundvierzig
Ich habe sie alle
Jede Woche alle
Und die Superzahl
Und die Superzahl
Was wollt ihr mir kommen?
Ihr Haufen Verbrecher
Ich hab die Superzahl
Für immer Superzahl
Jeden Tag Superzahl
Es ist die Superzahl
Die geile Superzahl
Von hier bis Wuppertal
Die schönste Superzahl
Ist meine Superzahl
Nur meine Superzahl
Zwei
Zehn
Neunzehn
Sechsundzwanzig
Vierzig
Einundvierzig
Super
Super
Super
Jede Woche super
Jeden Tag super
Immer und immer und immer und immer
Und die Superzahl
Der Magus
Mein Pult ist hell
quer übers Bild
von links nach rechts
ohne Unterteilung
Ihr seht meine Frisur,
die eingepackte Figur
was ihr nicht seht
ist mein Unterleib und
meine Gedanken
sie zerreissen die Schranken
zu Euch, ihr wartet
auf meine Unterweisung
Die sollt ihr bekommen
Die sollt ihr bekommen
Achtet auf die Brauen
und die genauen
Bewegungen der Hand
Ich gehe in Stellung
Achtet auf die breiten
Zuversichtlichkeiten
aus meinem Gesicht
das euch gefällt und
auf den Ton meiner Stimme
wenn ich erklimme
schwindelnde Tiefen
passend zur Meldung
Die sollt ihr bekommen
Die sollt ihr bekommen
Ein herrlicher Glanz aus blässlichem Grau
oder Blau neben mir noch ein Mann
oder eine Frau
ein zartes Gewitter der Reinlichkeit
flackert aus Blick und Kulissen
Wahrscheinlichkeit
bricht nun herein, zu zweit
künden wir sie, das heisst
wir glauben zu wissen
was andere fühlen
und worauf wir zielen
ist Glauben als Wissen,
sind Kissen und Tauben
Rein in den Zylinder
raus aus dem Zylinder
rascher, Kinder
geschwinder
der Sinn, der wäre vermindert
um nicht zu sagen, alles liefe schief
kapiertet ihr nicht
die Schrift in meinem Gesicht:
Wir haben alles im Griff
Schwappt Rotes auch wild
quer übers Bild
von links nach rechts
wir bewahren die Fassung
Kreischt auch die Säge
regiert auch der Hass und
der falsche Triumph
wir bewahren die Fassung
Alles geht weiter
ich zwinkere heiter
als Leiter der Übung
und bewahre die Fassung
Die sollen nur kommen
Die sollen nur kommen
Und jetzt zum Wetter
Muli
Muli
hörst Du?
In der Ferne heult ein Hund
Oder sind es ein paar?
Es ist nicht ganz einfach, Hunde beim Heulen
auseinander zu halten
Muli
was machst Du?
Wo bringst Du mich hin?
Ich hab einen Stein im Schuh, und mein Adressbuch
hab ich liegen gelassen
Muli
wir müssen zurück
Ich brauch mein Adressbuch
zwar nicht oft, aber hie und da kann es nützlich sein
Muli, jetzt dreh Dich doch einmal um
Und schau mich an,
Muli
Ich will nicht mehr ständig bergab gehen
Man sieht in der Dämmerung
schon fast nichts mehr
Dort unten im Hafen
quietscht nur ein Kran im Wind
Und ein Hund heult ihn an
Ein einsames Stück Metall, das in den Himmel ragt
und nicht reagiert
Muli,
komm, Muli
Jetzt nimm doch nicht alles so ernst
Schon seit einer Stunde
hast Du nicht mehr geblinzelt
Und Muli,
immer das gleiche Tempo
über Stock und Stein
egal, was da kommt, immer vorwärts, immer abwärts
das ist nicht gesund
Muli
hörst Du?
da trappeln viele Pfoten
wie trockener Regen, wie ein Rhythmus ohne Takt
Radapper radapper
Radapper radapper
Meine Waden
sind zerschnitten, Muli
Ich seh das Gestrüpp nicht
nur die Lichter im Hafen, die brennen für nichts für niemand
für keinen Kapitän
Was willst Du denn da,
Muli?
Was willst Du auf den Steinen
zwischen Hallen und Türmen und Maschinen mit Deinen Hufen
Die sind weicher, als Du denkst, Muli
Schau, sie kommen,
Muli
Sie laufen hinauf, ihre Brustkörbe beben
Muli, sie springen nach allem
Sie schnellen durch die Gegend als wärn sie aus Gummi
Und Du bist aus Wachs, Muli
aus bleichem, gehärtetem Wachs
Und Du setzt einen Schritt vor den andern
Du setzt nur Schritte,
Muli
Sie bellen alles an,
Muli
Sie rasen durchs Gestrüpp,
Muli
Sie heulen nicht mehr,
Muli
Sie bellen alles an und ihre Schnauzen sind feucht,
Muli
Sie jagen ihr Schicksal als wär es ein Ball,
Muli
Sie rasen uns entgegen,
Muli
bis hinauf auf die Klippe,
Muli
bis hinauf auf die Klippe
Radapper radapper
Radapper radapper
Schau sie Dir an,
Muli,
Dreh Dich einmal um,
Muli
Ich will mit den Hunden laufen,
Muli
hörst Du?
Hörst Du?
Ich will mit den Hunden laufen
Und ein Kran quietscht im Wind
Ode an das Smartphone
Du bist voll
Ich bin leer
Du bist voll
Ich bin leer
Ich habe keinen Körper mehr
Du glaubst, Du erkennst mich
aber Du erkennst mich nicht
Ich glaube, ich erkenne Dich
Aber ich erkenne Dich nicht
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
Wischen
You are my vision
Du bist Infinity
Du bist das Licht
Du bist der Leib
und das Gericht
Du bist der Leib
und ich habe keinen Körper mehr
Du glaubst, Du erkennst mich
Aber Du erkennst nur Euler23
Ich glaube, ich erkenne Dich
aber Du bist Infinity
Du bist Infinity
Du bist das Licht
Du wirfst Deine Bläue
in mein Gesicht
Du wirfst Deine Bläue
unendlich weit
und ich werde Teil
der Unendlichkeit
Ich werde ein Teil des Unendlichts
Ich werde ein Teil des Unendnichts
Ich bin nicht mein Körper
Ich bin nicht mehr ich
Ich wäre gern genau wie Du
Ich wäre gern so blau wie Du
Du glaubst, Du erkennst mich
aber das sind nur meine Antworten
Ich glaube, ich erkenne Dich
aber das sind nur meine Antworten
Was machst Du mit meinem Gesicht?
Es ist so blau wie das Meer
Was machst Du mit meinem Gesicht?
Du bist voll
ich bin leer
Du bist voll
Ich bin leer
Du bist voll
Ich bin leer
Eines Abends, 2003
In die Nacht gehen
In den Park gehen
in die Wiese legen
nicht der Lise wegen
Nicht an andre denken
Nicht an Häuser denken
Alle wegsperren
die nur Speck wären
Wär es egomanisch
wär es unbegreiflich
Hier in diesem Streiflicht
hört man das Gekeif nicht
Alles hinauszögern
Alles wegschieben
Nur im Dreck liegen
Nur den Dreck lieben
In die Sterne starren
Nicht die Stare stören
ein bisschen störrisch scharren
nicht dazugehören
Hören, was da ist
und da ist fast nichts
Also nichts hören
oder zumindest fast
An dieser Stelle vielleicht beliebige Wörter einsetzen
die nichts verdeutlichen. Die nur sausen.
Und dann Pause
Es mal so sehen:
Die Dunkelheit ist grösser
als Claude Monet
und als tausend Schlösser
Als die Institute
Als die Fakultäten
Als die Korporationen
als die Pilgerstätten
Greif die Erde
zerreib sie in den Fingern
Wir sind Minderbringer
Wir sind Findelkinder
Finden, was da ist
und da ist fast nichts
also nichts finden
oder zumindest fast
An dieser Stelle wiederum einige sausende Laute
Bitte! Glitschige Wörter. Keine harten
Und dann warten
Unter Baumkronen
Auf den Schaumkronen
dessen, was man ist
Ein Krypto-Anarchist
Alles vergessen
Nie mehr weitermachen
Auch nicht breiter lachen
denn das wär‘ vermessen
Mental total gestört
wie ein Physikernerd
Ich hab Musik gehört
und ich bin so zufrieden
Ich bin so zufrieden
Ich bin so zufrieden
Land der Spinnen
Er öffnet ganz langsam die Augen
Sein junges Herz ist ein Klumpen aus Glas
Er fragt sich, warum ist alles klebrig
Seine Stirn fühlt sich kalt an und nass
Durch das Fenster starren fremde Menschen
Sie tragen keinen Ausdruck im Gesicht
Auf der andern Seite hört er ein Schnauben
Er will sich drehen, doch sein Fleisch gehorcht ihm nicht
Eine Kraft drückt ihn tief in die Laken
Mit grosser Mühe wendet er den Kopf
Ein gigantisches Ross, gefasst in Eisen
während von der Decke etwas Gelbes tropft
Dahinter warten Witwe und auch Fleischer
und der Lehrer und der blinde Advokat
und zehn andre, die er nicht gerufen hat
völlig lautlos wie vor einem Attentat
Und der Doktor steht zum Aderlass bereit
Don stepped outside
Sie gehen mit federnden Schritten
und voll Erwartung hinein in den Schacht
Kühle Luft erregt die Gedanken
Niemand sieht hier, was der andre macht
An der Wange spürt er ihren Atem
Er ist süss wie eine unbekannte Frucht
Er flüstert, und was sie heraushört
hat sie noch nie mit einem Menschen versucht
Ein Wind fängt leise an zu pfeifen
ein Rumpeln, aus dem Nichts, aus der Wand
Ein Kichern, oder war es doch ein Keuchen
Oder nur ein Zucken in ihrem Verstand
Er stolpert über irgendetwas Weiches
Und ihr Atem geht jetzt eckig und so schnell
und das Pfeifen wird jetzt unerträglich grell
Dann plötzlich Stille, und mit einem Schlag ists hell
Sie sehen sich um: Sie sind nicht mehr nur zu zweit
Don stepped outside
Eine Schlucht ohne Leben und unendlich weit
Eine blinkende Maschine, die alles beschneit
Ein alter Mann, der hustet und nichts mehr verzeiht
Ein Tier in der Falle, das jämmerlich schreit
Puppenköpfe ohne Nasen, an der Schnur aufgereiht
Ein Engel mit Krallen im blutigen Kleid
Und im Spiegel sieht Don seinen Freund
nur im Spiegel sieht Don keinen Feind
Die Feinde, sie sind flüchtig
amüsiert, verachtend, tüchtig
immerhin: Der Spiegel gibt ihm Zeit
Don stepped outside
Mitreden
Mitreden
Ich möchte auch mitreden
Lasst mich doch mitreden
Mitreden
Ich lese die Papiere durch
ich schmiere die Scharniere durch
Ich klicke mich durchs Buch hindurch
Dann kann ich mitreden
Ein jeder pfeift auf was ich tu
Ein jeder hört dem andern zu
How do you do don’t be so blue
Du kannst doch mitreden
Ich greif mir eine Sache raus
lass alle andern Sachen aus
so kräht das Huhn, so läuft die Maus
beim Mitreden
Ein jeder pfeift auf was ich mach
Ein jeder machts dem andern nach
Ein jeder weiss was jeder sprach
über das Mitreden
Mitreden
damit nachher keiner sagen kann
Mitreden
damit alles auf den Tisch kommt
Mitreden
damit wir uns in Ruhe einigen können
Mitreden
damit das auch einmal gesagt ist
Mitreden
damit jeder zu seinem Recht kommt
Mitreden
damit wir schon mal davon ausgehen können
Mitreden
damit zusammenfassend in aller Kürze
Mitreden
damit hiermit und nach allem was zur Verfügung
Mitreden
damit damit damit damnit
Mitreden
damit inmitten der mittleren Mette die Matte nicht mottet
Mitreden
Mutter, ich möchte
Mitreden
damit nachher keiner sagen kann …
Gestern hab ich Wein serviert
Heute hab ich nichts kapiert
Morgen wird weniger kompliziert
denn ich kann mitreden
Setz Dich hin, sei doch nicht so
Ich setz Dir einen Ohr ins Floh
Don’t you know you’re our bro
You can mitreden
Yeah!
Mitreden
Yes we can!
Mitreden
Das könnte gut klappen (Wie ein Traum)
Ich atme ruhig
Ich denke nicht
Ich träume nur
Ich denke nicht
Durch die Pforten meiner Augenlider
schwabbelt der grosse Pudding heran
er wankt, er schielt, und lange Glieder
senken und heben sich auf und nieder
Ein Berg ohne Form, eine Form ohne Rand
Ich brauche ein Tier, es ist die Gazelle
Ich schwinge mich auf sie, und wir preschen los
In die Flanke des Puddings schlag ich eine Delle
Wir treiben das Ungetüm in das Gefälle
Es röhrt vor Schmerz, seine Panik ist gross
Und es spricht die Stimme
ruhig aus dem Off
Das könnte gut klappen
Ja, das hat Chancen
Ich glaube daran
der Pudding geht ein
Ich setze darauf
So soll es sein
So soll es sein
Ich träume nur
Ich atme schwer
Zum Klang von Harfen und Kastagnetten
komm als Triumphator ich in die Stadt
Das Kurorchester spielt schmissigen Latin
Es hallen die Rufe der roten Kadetten
hinter mir von den Mauern, dann brechen sie ab
Ein kaltes Lüftchen fährt durch meine Haare
Ein Hund hinkt vorbei, es fehlt ihm ein Bein
Der Kaplan übergibt mir verdorbene Ware
Sein Gesicht zerfällt, er ist vierhundert Jahre
alt, und ich sag: Lass uns doch fröhlich sein
Und es spricht die Stimme
ruhig aus dem Off
Das kann doch nur scheitern
Nein, der soll abfahr‘n
Ich langweile mich
mit dem toten Gesicht
Ich setze dagegen
So wird das nichts
So wird das nichts
Ich träume schwer
ich atme laut
Ich atme laut, und ich kann es hören
mein eigenes Japsen dringt mir durch die Haut
und hinaus in die Nacht, dort kann es nicht stören
In ewiger Finsternis wird sichs vermehren
Es hat aus sich selbst eine Leiter gebaut
Es klettert und klettert in Richtung der Sterne
es steigt und verzweigt sich so weit wie es kann
Doch was sich nicht ändert, ist die riesige Ferne
der Abstand zum Flimmern hoch in der Kaverne
Mein Japsen, es fällt und kommt wieder hier an
Ich träume nur
Du träumst nur, sagt ruhig
die Stimme im Off
Und, könnte das klappen?
Da glaub ich nicht dran
Ich langweile mich
drum nehm ich was an
spricht die Stimme im Off
Ich treib es voran
hab vielleicht einen Plan
sorge manchmal für Zoff
sorge manchmal für Gram
Und das Ich nehm was an
ist das, was ich kann
Ich atme nur
Ich träume wild
Ich reite fort