Liebe WinterthurerInnen! Am 1. Mai wird nicht nur der sogenannte Tag der Arbeit gefeiert, sondern im Albani spielt am Abend auch eine Band, die sich im Umfeld von Studentenprotesten in Montreal gegründet hat (wie man hier nachlesen kann) und dementsprechend unberechenbar und klug ist: Ought. Der Sänger von denen, Tim Darcy, hat letztes Jahr eine mir nicht mehr aus dem Kopf gehen wollende, irgendwie hingeschmissen, irgendwie durchkonzipiert wirkende fantastische Soloplatte gemacht, deren Cover hier abgebildet ist. Da gemma hin, würde ich sagen.

Liebe Welt! In meiner Eigenschaft als Archivar von Radio Stadtfilter bin ich letztens auf einen Talk gestossen, in dem die muslimische Lehrerin und Fortschrittsdenkerin Jasmin El-Sonbati in reinem Baseldytsch folgendes zur Lage in Ägypten zu Beginn der 70er-Jahre sagt:

Da horchte ich auf. Sie sagt dann noch, dass nach der Ölkrise 1973 Saudi-Arabien und damit die dem freien Leben eher abgeneigten Wahhabiten immer mehr den Ton angegeben haben. Das mag sein, aber die Mitte der 70er-Jahre ist auch jene Zeit, in der laut Thomas Piketty der bis heute andauernde Siegeszug des Ultraliberalismus  und damit der totalen Ausbreitung „westlicher“ Brands, Geschäftsmodelle, Standardsetzungen so richtig begonnen hat. Von da weg, so Piketty, klaffen Einkommens- und Vermögensverhältnisse global immer mehr auseinander, sodass er für die Gegenwart von Verteilungen wie im Feudalismus spricht. Was ist da passiert? Wurden unglücklicherweise „Kopftuch & Co“ (Tschuldigung) als Symbol des Eigenen der Lawine finanzmächtiger invasiver Praktiken entgegengestellt? Und immer weiter und weiter? Ich weiss es nicht, aber jetzt steht diese Überlegung mal hier.

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