Hm. Ich weiss gar nicht, wie ichs sagen soll. Am besten sachlich bleiben. Im Buch „Er tritt über die Ufer“ kommt die Elektroschrottdeponie Agbogbloshie in Accra/Ghana in einer sehr kleinen, aber nicht unwichtigen Nebenrolle vor. Und gestern habe ich einen Artikel aus der wirtschaftsliberalen Tageszeitung NZZ vom April 2017 entdeckt, der Sätze beinhaltet wie:
„Aber zugleich ist es [die Deponie, Anm. DD] ein hoch organisierter, durchaus formalisierter Ameisenhaufen, der zudem auf vielfache Weise mit der formellen Wirtschaft verflochten ist.“
„Man kann aber auch bewundern, mit welchem Einsatz hier selbst aus scheinbar wertlosem Müll noch Verwertbares extrahiert wird – Alchimisten, die versuchen, aus Dreck Gold zu machen. […] Selbst Tiere beteiligen sich noch am Recycling. Hühner, Schafe, Ziegen und Hunde streunen auf der Suche nach irgendetwas Essbarem durch die Abfallberge.“
Haltung des Artikels: Ich zeige euch mal die positiven Seiten dieses oft unbedacht als Hölle bezeichneten Ortes auf. Schliesslich wollen die Bewohner nicht, dass die Deponie geschlossen wird. Und sie pflegen einen tollen, kreativen, kleinunternehmerischen Umgang mit den giftigen Elektronikteilen, die die reichen Länder dort abladen.
Wie gesagt: Hm. Wo beginnen? Wo fängt das Falsche an? Ich habe jetzt halt für diesen Artikel eine neue Kategorie in meinen Mitteilungen eröffnet: Extreme, möglicherweise fatale Verschobenheiten.

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