So, man soll ein neues Jahr ja optimistisch, aber auch demütig beginnen. Drum gebe ich mal zu: Ich habe Martin Schulz Unrecht getan. Als er vor Monaten zwei Sekunden lang als Hoffnungsträger gefeiert wurde, habe ich angesichts seines doch eher behäbigen Auftretens und seiner doch eher biederen Ansichten nur Unverständnis gespürt. Aber jetzt stellt sich heraus: Er könnte massgeblich mithelfen, die Sozialdemokratie zu überwinden und eine richtige starke Linke auf den Weg zu bringen. Fantastisch. Denn wenn Parteimitglieder, die auf eine Entprivatisierung des Krankenversicherungswesens und eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes für Reiche bestehen, als „Zwerge“ bezeichnet werden und der SPD-Chef für das Zusammenarbeiten mit genau diesen Anderealszwergebezeichnern „werben“ will, dann  … na ja, dann ist ja eigentlich alles klar. Ein Hoffnungsträger. Ein echter Hoffnungsträger.

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